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Spontaner Besuch überfordert dich

Spontaner Besuch stress dich!

Eigentlich bist du schon sehr kontaktfreudig und gerne unter Menschen, aber bei spontanem Besuch hört der Spaß auf, nicht weil du spontan nicht leiden kannst, sondern eher, weil dir dein Zuhause peinlich ist. Du vermeidest auch immer öfter den Kontakt zu deinen Freunden, und eigentlich triffst du dich lieber im Café als in deinem Wohnzimmer.

Es macht dich einsam! Du merkst selbst, wie deine Stimmung öfter getrübt ist, und es ist mittlerweile schon ziemlich einsam in deinen vier Wänden.

Wenn doch mal eine Party stattfindet, bist du ziemlich erleichtert, wenn sie nicht bei dir zu Hause ist.

Früher war das kein Problem, und du fragst dich täglich, wie konnte es eigentlich soweit kommen?Du ertappst dich öfter dabei, dass du in deinem Wohnzimmer das Licht dimmst, damit niemand mitbekommt, dass du doch zu Hause bist. Das passiert meistens, wenn du mal wieder einer Freundin abgesagt hast, weil dir dein Zuhause nur noch peinlich ist.

Besuch überfordert

Und so begann die Abwärtsspirale der Einsamkeit in deinem Zuhause.

Durch den stressigen Arbeitstag, der manchmal bis zu zehn Stunden von dir fordert, hast du irgendwann die Ordnung in deinem Zuhause verloren. Und dann ist da auch noch das Handy und Social Media, was viel bequemer ist und dich nach einem nervigen Arbeitstag viel besser entspannen lässt als Geschirr aufräumen oder staubsaugen.

Dein Zuhause ist nur noch ein Lagerraum.

So fühlst du dich zumindest. Dabei spielt es auch keine Rolle, wie groß dein Zuhause ist, denn mittlerweile ist jeder Raum ziemlich voll, unordentlich und irgendwie charakterlos. So hast du dir dein eigenes Zuhause eigentlich nicht vorgestellt. Das wird dir jedes Mal bewusst, wenn eine große Summe für deine Eigentumswohnung abgebucht wird. Dann kommt ein kleines schlechtes Gewissen hoch, und du fasst all den Mut zusammen, doch wieder für ein Wohlfühlambiente in deinem Zuhause zu sorgen. 

Aber wie, wenn der Plan fehlt?

Früher fiel es dir leicht, schöne Deko zu finden und ihr auch einen richtigen Platz zuzuordnen. Auch die kleinen Kaffeerunden oder Weinabende mit der besten Freundin waren mindestens dreimal im Monat im Kalender fest eingetragen. Bis der Tag kam, an dem eine Freundin feststellte, dass es doch ziemlich chaotisch in deiner Küche und im Wohnzimmer aussieht. Es war eine kleine Randbemerkung, die aber in dir ziemlich viel Unruhe und Panik auslöste.

Unordnung im eigenen Zuhause macht einsam.

Das musst du leider jeden Tag aufs Neue feststellen, und am Ende des Tages bleibt die Frage: Wie schaffst du es wieder raus aus diesem einsamen Leben? Du möchtest endlich wieder dort anknüpfen und dieses Gefühl aufleben lassen wie damals frisch nach dem Einzug in deine Eigentumswohnung. Du hast keine Lust mehr, für einen Lagerraum so viel Geld auszugeben, was du täglich in deinem Job verdienst. Es liegt auch nicht daran, dass du eine Sozialphobie hast oder dein Zuhause einfach geheim bleiben muss, vielmehr ist es die Peinlichkeit, die das Chaos in dir auslöst, wenn jemand in deinem Zuhause ist.

Wenn die Eltern ein ordentliches Zuhause als Maßstab vorleben.

In ruhigen Minuten auf deinem Sofa erinnerst du dich an die Zeit, als deine Eltern jedes Mal stundenlang vorher geputzt haben, wenn sich Tante Magda angekündigt hat. Du hast den Aufwand und den Stress schon damals nicht verstanden, aber heute musst du feststellen, dass diese Eigenschaft deiner Eltern dich stark geprägt hat und du diesem Druck einfach nicht standhalten kannst. Ganz schlimm ist es, wenn deine Eltern auch noch vorbeikommen wollen und sehen würden, wie es aktuell in deinem Zuhause aussieht.

Unordnung auch im Inneren.

Es ist nicht so, dass bei dir Müll auf dem Boden herumliegt oder das Messie-Syndrom dich beherrscht. Es ist eher die Erwartung und der Druck einer perfekten gemütlichen Atmosphäre, die einem auch täglich auf Instagram und Pinterest vorgelebt wird. Erst vor kurzem auf der letzten Party bei einem Arbeitskollegen warst du erstaunt, wie man so ein großes Haus ordentlich halten kann und so viele freie Flächen ohne ein kleines Staubkorn hinterlassen kann. „Ich glaube, sie hat eine Putzfrau“, hat meine Freundin noch erwähnt. Für dich wäre das keine Lösung, denn früher hast du es ja auch geschafft, ein gemütliches Zuhause zu kreieren, ganz nach deinem Geschmack.

Wie soll es also wieder besser werden?

Mittlerweile ist es sogar so, dass sich keiner deiner Freunde mehr meldet, weil sie sowieso wissen, dass du keinen Besuch mehr möchtest. Du selbst findest es auch ziemlich einsam und trist, gerade im Winter kann es schon zu Depressionen führen.

Und dann kommt auch noch das Thema Ausmisten und Loslassen öfter in dir auf. Auch nicht gerade eine Stärke, die dich vorantreibt. Du hast mal gelesen, dass mit Freunden ausmisten ein Leichtes wäre, aber auch das kann leider nicht stattfinden, weil Besuch Peinliches in dir auslösen würde. Vielleicht liegt es auch daran, dass du noch keine glückliche Partnerschaft erleben konntest, und das soll sich jetzt endlich ändern, schließlich bist du Anfang 30 und keine 80.

Und so könnte es endlich vorangehen:

Ich möchte dir hier 10 meiner einfachen, aber wirkungsvollen Tipps für spontanen Besuch verraten.

Diese Tipps nutze ich seit mehr als 20 Jahren mit drei Kindern, einem großen Haus und vielen stressigen Minuten, kurz bevor eine Geburtstagsfeier oder ein spontaner Besuch sich ankündigt.

Als erstes entscheidest du dich für einen Raum, den du angehen möchtest, idealerweise, und so starte ich auch mit meinen Kunden; nehmen wir das Schlafzimmer.

  1. Entferne alles, was nicht mit Entspannung, Ruhe oder Wohlfühlgefühl zu tun hat.
  2. Überlege dir, ob du ein Möbelstück vielleicht an einen anderen Platz im Raum stellen kannst. 
  3. Lass es ein paar Tage auf dich wirken und entscheide dann, ob es gut ist.
  4. Hole dir gerne Inspirationen im Netz, aber vergleiche dich nicht!
  5. Plane feste Zeiten ein, maximal 15 Minuten täglich, in denen du einem Bereich in deinem Zuhause Freiraum gönnst.
  6. Sortiere täglich in 15 Minuten Schubladen aus.
  7. Sende Fotos an Freunde und frage, ob sie Dinge davon gebrauchen können.
  8. Wage nun den Schritt in die Richtung, wieder Besuch zu empfangen, und frage die allerbeste und engste Freundin, ob sie endlich mal wieder vorbeikommen möchte. Fester Tag, feste Uhrzeit, damit du dich seelisch darauf einstellen kannst.
  9. Tausche doch mal ein Zimmer, wenn du die Möglichkeit hast, und gib deinem Zuhause einen frischen Wind, ganz ohne viel Geld dafür ausgeben zu müssen.
  10. Starte einmal im Monat einen Besuchstermin mit einer Freundin oder einem Freund und frage sie ganz direkt, wie sie das Zuhause von dir empfinden.

Du wirst erstaunt sein, auf welchen Bereich Besucher überhaupt den Fokus legen, denn das ist oft eine ganz andere Wahrnehmung als wir selber annehmen.

Genieße die Veränderungen und gewöhne dich an das tolle Gefühl und die Komplimente, die du vielleicht sogar schon bei den ersten Besuchern erntest. 

Melanie Pires Marques

Melanie Pires Marques

Die Autorin

als Raumexpertin und Ordnungscoach helfe ich Menschen dabei, ihre Räume so zu gestalten, dass sie sich nach einem langen Arbeitstag darin wieder wohlfühlen und entspannt zu Hause ankommen können.

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