Warum du keinen Minimalismus brauchst – um Ordnung und Platz zu gewinnen.

Warum du keinen Minimalismus brauchst – um Ordnung zu schaffen

Eines vorweg: Ich bin keine reine Minimalistin – und mir geht dieser Trend auch als Ordnungscoach so richtig auf den Zeiger.

Wenn du dir also hier Tipps zum Minimalismus erhoffst, brauchst du gar nicht weiterlesen.
Wenn du aber verzweifelt bist und endlich mehr Ordnung, mehr Zeit und ein aufgeräumtes Zuhause ohne Zwang und Druck durchs Ausmisten haben möchtest, dann habe ich hier ein paar Tipps für dich, die dein Zuhause gemütlicher machen – und den Druck rausnehmen.

Minimalismus ist in aller Munde, aber ich muss ehrlich sagen: Für mich kommt das nicht in Frage. Denn wie viel Zeit hat man schon, um sich mal durch die Online-Shopping-Welt zu klicken oder spontan mit einer Freundin durch die Stadt zu schlendern? Sicher nicht viel. Und genau diese Zeit möchte ich genießen – und mir auch mal etwas Schönes gönnen. Man soll sich ja schließlich auch belohnen. Das kann man jetzt gut finden – oder auch nicht.

Wie oft gehe ich schon in ein Möbelhaus? Vielleicht 3 x im Jahr. Und wenn ich dann etwas Schönes finde, das meine Dekoration zu Hause ergänzt oder abrundet, dann nehme ich es eben mit.

Natürlich geht es im Zuhause auch darum, besonders bei kleinen Räumen, eine gute Ordnung und Platz zum Atmen zu schaffen. Dass der Stuhl am richtigen Platz steht. Dass die Pflanze auf dem Fensterbrett ihren festen Platz hat. Und dass du am Ende des Tages – wenn du mal eben durchsaugen oder Staub wischen willst – auch schnell zum Ziel kommst, ohne dich durch Krempel zu kämpfen.

Denn: Zeit ist oft genau der Faktor, der zur Unordnung führt. Und Motivation fehlt sowieso.
Und die kommt durch radikalen Minimalismus und pausenloses Ausmisten ganz sicher nicht.

Natürlich fühlt es sich gut an, Dinge wegzuwerfen, die man schon lange mit sich rumschleppt und die einfach keine Verwendung mehr finden. Und ja – es ist sinnvoll, Dinge auszusortieren, die defekt sind oder keinen Nutzen mehr haben. Aber dafür musst du keine Minimalistin werden.

Und wenn wir mal ehrlich sind: Echte Minimalisten sind das meist von Geburt an.
Es ist eine Lebensentscheidung – genauso wie ich mich für Maximalismus mit System entschieden habe. Für mich ist es eine Lebensaufgabe, das Zuhause zu einem Ort von Raum, Schutz und Gemütlichkeit zu machen – individuell, alltagstauglich und für jeden tragbar. Warum viele sich unter Druck setzen, minimalistisch leben zu müssen.

Kein Minimalist

Warum viele sich unter Druck setzen, minimalistisch leben zu müssen

So ist das immer mit Themen, die überall gelesen, gehört und gelebt werden. Vor allem in Social Media und auf YouTube wird dieser Minimalismus so gehypt, dass man gar nicht daran vorbeikommt – und man sich dadurch automatisch unter Druck setzt, weil man das Gleiche auch für sich haben möchte. Meistens scheitert es dann aber an der Praxis – und natürlich auch an der eigenen Einstellung. Das frustriert. Und irgendwann lässt man das Ganze wieder sein, obwohl man sich eigentlich Veränderung gewünscht hätte.

Warum das in der Realität oft nicht funktioniert (Kinder, Alltag, Erbstücke, Emotionen)

Denn die Realität sieht anders aus.Da sind K inder, die Spielzeug lieben und brauchen. Ein Alltag, der alles andere als aufgeräumt verläuft. Da sind Erbstücke, die man nicht einfach wegwerfen will – weil sie emotional wichtig sind. Und da ist das Leben selbst: bunt, laut, chaotisch – aber eben auch echt. Und genau deswegen funktioniert der radikale Minimalismus für viele einfach nicht. Punkt.

Ordnung schaffen ohne Minimalismus – mit System und Alltagstauglichkeit

Vielleicht bist du ja bereits ein sparsamer Mensch und hast wenig in deinen Räumen. Dann ist es vielleicht auch nicht so chaotisch, und du kannst mit ein paar cleveren Organizern oder etwas Möbelrücken schon ein richtig gutes Ordnungssystem für dich schaffen. Denn ein kluges System bringt am Ende viel mehr – vor allem in den Räumen, in denen du dich am meisten aufhältst: in der Küche, im Wohnzimmer, im Flur. Es spart dir Zeit, reduziert Stress und schenkt dir am Ende des Tages sogar echte Pausen auf dem Sofa – ganz ohne schlechtes Gewissen. Und das ist doch das Wichtigste, oder?

Beispiel: Kisten, Kategorien, Routinen, die helfen (SSP-Methode!)

Mit meiner SSP-Methode (Sortieren – Strukturieren – Priorisieren) bekommst du ein System an die Hand, das dich nicht zu radikalen Entscheidungen zwingt, sondern Schritt für Schritt für Klarheit sorgt. Du brauchst keine leeren Wände – du brauchst ein Zuhause, das funktioniert. Kisten mit klaren Kategorien, Routinen mit festen Zeiten und Zonen, die genau zu deinem Alltag passen. Gerade mit Familie, Beruf und wenig Zeit muss Ordnung schnell umsetzbar sein – und genau dafür ist die Methode gemacht. Und das Beste daran? Du kannst sie sofort in deinem Tempo starten – ganz ohne Minimalismus-Druck.

Real Talk: Du darfst lieben, was du besitzt

Ordnung darf auch bunt, voll, persönlich sein – nicht steril. Du brauchst kein perfektes Pinterest-Zuhause, sondern eines, das DICH unterstützt. Denn dein Zuhause ist kein Showroom. Es ist ein Ort zum Leben – mit echten Menschen, echten Bedürfnissen, echten Emotionen. Es darf also nach dir aussehen. Und wenn du gerne sammelst, Erinnerungen bewahrst oder einfach gerne wohnlich dekorierst, dann ist das kein Makel. Das ist Persönlichkeit. Ordnung entsteht nicht durch Verzicht – sondern durch Klarheit, Struktur und liebevolle Entscheidungen.

Zuhause mit Charakter – statt leerer Flächen und leerem Gefühl

Minimalismus verkauft oft das Gefühl von Kontrolle – aber viele verlieren sich genau darin. Leere Regale, leere Wände, leere Atmosphäre. Und irgendwann auch: leeres Gefühl. Aber dein Zuhause darf dich auffangen. Es darf dich spiegeln, dir Halt geben – und ja, es darf auch ein bisschen voll sein. Wichtig ist nur: Dass du weißt, wo deine Dinge sind, warum sie da sind – und dass du dich wohlfühlst. Denn darum geht’s am Ende: Dass dein Zuhause dich stärkt. Nicht stresst. Und dafür brauchst du kein „Weniger“. Sondern nur ein bisschen mehr System.

kein Minimalist

Platz entsteht nicht durch Wegwerfen, sondern durch Klarheit + Struktur

Oft sind es die Chaosbereiche wie der Küchentisch oder die Ablagefläche im Flur, die vollgestopft sind mit Dingen, die wir eigentlich „später“ erledigen wollten. Und genau da kommt Routine ins Spiel. Sobald du den Briefkasten leerst, wäre es ideal, die Post direkt zu öffnen und nach Dringlichkeit abzulegen oder zu bearbeiten. Wenn das zeitlich nicht klappt – kein Problem. Dann helfen dir einfache Organizer dabei, wenigstens visuelle Klarheit zu schaffen und das Durcheinander zu begrenzen.

Auch der Küchentisch ist so ein Klassiker. Wenn du möchtest, dass er dauerhaft frei bleibt, lohnt es sich, gezielt eine schöne Deko auszuwählen – und genau nur diese in der Mitte stehen zu lassen. Das ist ein psychologischer Trick: Wenn die Fläche mit etwas Schönem belegt ist, wirst du sie weniger schnell mit Kram überladen. Und ja – ich spreche da aus Erfahrung. Das ist eine meiner ersten Übungen im Ordnungscoaching. Und wenn ich meine Teilnehmer nach ein paar Monaten frage, ob der Tisch immer noch frei ist? In 99 % der Fälle sagen sie: Ja. Weil sie merken, wie gut sich eine freie Fläche anfühlt – und wie sehr sie den Raum verändert.

Möchtest du auch endlich eine Veränderung spüren – ohne Zwang und ohne Druck?

Und genau solche kleinen Veränderungen sind es, die in meinem Ordnungscoaching den Unterschied machen. Du musst nicht dein ganzes Leben umkrempeln – aber manchmal hilft es, gemeinsam die richtigen Schritte zu setzen.

Wenn du also gerade das Gefühl hast, du kommst allein nicht weiter, dann hol dir Unterstützung. Ohne Druck, ohne Verpflichtung – einfach in einem ersten Kennenlerngespräch.

Melanie Pires Marques

Melanie Pires Marques

Die Autorin

als Raumexpertin und Ordnungscoach helfe ich Menschen dabei, ihre Räume so zu gestalten, dass sie sich nach einem langen Arbeitstag darin wieder wohlfühlen und entspannt zu Hause ankommen können.

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